Christoph Huppert Reporter BODENWERDER. „Mit dem momentanen Sachstand des Breitbandausbaus kann man durchaus zufrieden sein“, stellt Michael Karwasz fest. Der 62-Jährige ist seit 2012 beim Landkreis Holzminden als Regionalplaner im Bereich Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung tätig. Der Breitbandausbau wird gleich von zwei potenten Partnern gefördert: der Bundesförderung Breitband und dem Land Niedersachsen.
Der Bund unterstützt den Ausbau in der kommenden Förderperiode mit rund 3,5 Millionen Euro und das Land Niedersachsen mit rund 1,5 Millionen Euro. Die verbleibenden Kosten des Ausbaus werden gemeinsam von den Samtgemeinden und dem Landkreis gestemmt. Mit Start des geförderten Ausbaus im Jahre 2009, läuft nunmehr die dritte Phase des landkreisweiten Ausbaus an. Bis 2024 sollen die Adressen der laufenden Ausschreibung mit Glasfaser bis in die Gebäude (FTTH, Fiber to the Home, Glasfaser bis ins Haus) versorgt werden. Neben der Förderung der leitungsgebundenen Kommunikation ist der Landkreis Holzminden einer der Vorreiter der neuen Mobilfunkförderung des Landes Niedersachsen. Karwasz: „Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat ein anderes Fördermodell gewählt als der Landkreis Holzminden. Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat das Betreibermodell gewählt und der Landkreis Holzminden die Wirtschaftlichkeits-Lückenförderung. Wo möglich werden Synergien mit angrenzenden Landkreisen genutzt.“ Die Landkreise, die den geförderten Breitbandausbau durchführen, stehen in regelmäßigen Abständen im Erfahrungsaustausch.
Nach bereits abgeschlossenem Ausbau 2020 liegen die erreichten Datenübertragungs-Geschwindigkeiten dabei in der Spitze bei Anschlüssen mit mindestens 100 Mbit/s bei 75 Prozent, bis zu 50 Mbit/s bei 95 und bis 30 Mbit/s bei 98 Prozent. Karwasz erklärt: „Anschlüsse mit unter 50 Mbit/s gibt es nur noch zu 4,79 und unter 30 Mbit/s zu 1,5 Prozent.“ In Bodenwerder verfügen ca. 50 Prozent der Adressen über einen gigabitfähigen Anschluss. 16 Gebäude in Bodenwerder sind derzeit noch unterversorgt (unter 16 Mbit/s) - diese sind für den Ausbau berücksichtigt.
In der bis 2024 dauernden neuen Förderperiode des Glasfaserausbaus werden in einem ersten Antrag Schulen und unterversorgte Gebäude, sogenannte „weiße Flecken“ berücksichtigt. Innerhalb der geplanten Ausbaugebiete liegen unter anderem unterversorgte Gebäude in Bodenwerder, Linse und Halle. Karwasz: „Elf Schulen, darunter die Grundschulen Hehlen, Polle, die Realschule Eschershausen und andere sind bei der Förderung mit dabei.“ Dem ersten Antrag folgen drei weitere, die die Versorgung von Gewerbegebieten zum Inhalt haben. Karwasz kündigt an: „Die Vergabe der Dienstleitung für den Ausbau soll im Sommer erfolgen. Nach abgeschlossener Ausbau- und Genehmigungsplanung soll in 2023 der kreisweite Ausbau starten.“ 2024 soll der Glasfaserausbau zum Abschluss gebracht werden.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.