Anfang der 1970er-Jahre holte Klaus Thielmann den Stein aus dem nahen Straßengraben und stellte ihn auf einer freien Grasfläche vor seiner Tankstelle „Am Wolfstein“ auf. 1973 habe der Aerzener Heimat- und Verschönerungsverein dann eine kleine Infotafel am Fuß des Sockels aufgestellt“, erzählt er.
Seine stählerne Einfassung büßte der Wolfstein während des Zweiten Weltkrieges ein. Heute flankieren Dutzende von Stahlkarossen, die auf dem Gelände des Autohauses auf einen neuen Besitzer warten, den sagenumwobenen Stein. Die Überreste des Staketenzauns sind noch deutlich auf der steinernen Umrandung, die den Stein auf seinen Stationen stets begleitet hat, zu erkennen – anders als die Inschrift des Steines. Lediglich das Kreuz mit der Christusfigur sowie ein Betender sind schemenhaft neben dem teilweise völlig verwitterten gotischen Schriftzug „Anno do… M“ erhalten. Der Sage nach wurde den Brüdern ein christliches Begräbnis verweigert – und so soll mancher später ein seltsames Licht vom Wolfstein aus über den Weg bis an die Kirchhofmauer, wo damals die Toten bestattet wurden, hin- und zurücklaufen sehen haben. Mit der mehrfachen Versetzung des Gedenksteins ist dieser Weg heute deutlich kürzer geworden, denn der Aerzener Friedhof befindet sich mittlerweile schräg gegenüber dem Wolfstein.
Kreisrund, verwittert und nur 70 Zentimeter hoch – der Wolfstein steht heute neben der Bundesstraße 1 am Ortseingang von Aerzen.
Foto: sbr
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