Bereits im Vorfeld sind durch die Organisatoren von „Schönes Rohden“ eine Vielzahl an Post- und Ansichtskarten gesichtet worden und etliche alte Fotografien aus Kellern und Dachböden zum Vorschein gekommen. „Erstaunlich, wie viel Bildmaterial im Laufe der Jahre zusammengekommen ist“, sagt Mark Ziegler beim Betrachten eines dicken Bilderordners. Für ihn lasse sich die Rohdener Geschichte besonders gut an drei Themenfeldern beschreiben: Fremdenverkehr und Gastronomie, Landschaft und Gebäude sowie die Menschen und ihre Feste. Und an diesen Bereichen werde sich der Vorsitzende bei der Moderation entlanghangeln. Hoffend darauf, dass die Besucher einige Geschichten und Anekdoten zur gemeinsamen Erinnerung an früher beitragen werden.
Vor über 50 Jahren sei in Rohden vor allem der Fremdenverkehr groß geschrieben worden, berichtet Ziegler. In drei Cafés standen Erholungssuchenden und Wanderern, die die Schönheit des Rohdener Schneegrunds ergründen wollten, die Türen offen. Sogar drei dörfliche Gaststätten habe es einmal im Ellerbachtal gegeben. „Kein Wunder“, behauptet zumindest Ortwin Maerz. „Rohden ist ja schließlich die Eingangstür zum Weserbergland.“ An die touristischen Aktivitäten und die Vielzahl an gastronomischen Einrichtungen erinnern heute nur noch die Postkarten und Fotografien.
Ortwin Maerz, der bereits etliche historische Bilder digitalisiert und für die Präsentation aufbereitet hat, erinnert sich auch an die Nutzung des Ellerbachs als ökonomische Ressource. Rohden und das Rohdental sei als das „Dorf der sieben Mühlen“ bekannt gewesen. Ein Mühlenrad sei in der Gegenwart sogar noch in Betrieb und erzeuge immerhin noch eine achtbare Menge Strom. Ein zweites Wasserrad ziert den neuen Dorfplatz an der ehemaligen Schule. Es wurde von der Dorfgemeinschaft als Symbol zur Erinnerung an die sieben Wassermühlen aufgestellt. Es wird viel zu erzählen geben heute Nachmittag über die fast 1000-jährige Geschichte des Hessisch Oldendorfer Ortsteils: Auch darüber, ob immer noch ein alter Schatz des Grafen von Amelung tief unten im Amelungsberg vergraben ist. Wie Ortwin Maerz mit einem Augenzwinkern berichtet, komme es sogar heute noch vor, dass Schatzsucher begehrliche Blicke auf die sagenumwobene Burg werfen, von der lediglich eine Ruine übrig geblieben ist.
„Der Bildervortrag über Rohdens Geschichte soll ein Aufhänger zur Diskussion sein“, sagt Mark Ziegler. „Vielleicht finden wir auch gemeinsam noch Namen von abgebildeten Personen, die uns bislang noch unbekannt sind“, so die Hoffnung des Vorsitzenden.
Postkartenansicht aus den 70er Jahren: Blick vom Amelungsberg in Richtung Weinschänke Rohdental und Segelhorst (hinter den Bäumen versteckt). Die beiden Wiesen vorne rechts sind inzwischen bebaut.
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