BISPERODE / HAUS HARDERODE / LAUENSTEIN. Bei einer Vatertagswanderung am Ithturm zwischen den Ortschaften Lauenstein, Bisperode und Haus Harderode ist es zu Streitigkeiten gekommen, infolgedessen ein 33 Jahre alter Mann die dortigen Klippen heruntergeschubst worden ist. Er stürzte rund 15 Meter in die Tiefe. Er wurde dabei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Ob das Opfer bei seinem Sturz auch innere Verletzungen erlitt, ist derzeit noch völlig unklar. Nach seiner Rettung wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Johannes-Wesling-Klinikum Minden geflogen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei schubste bei einer Schlägerei eine 45 Jahre alte Person das Opfer in Richtung der Ithklippen, der 33-Jährige konnte sich zwar noch festhalten, doch eine zweite 45-jährige Person stieß das Opfer schließlich die Klippen hinunter.
Gegen 16.20 Uhr wurde daher die Feuerwehr zur Höhenrettung zum Ithturm gerufen. Doch der genaue Standort des Opfers war zunächst nicht klar. Nach einer Suche konnte das Opfer von einem Polizisten gefunden werden. Zwei Kräfte der Höhenrettungsgruppe Oldendorf seilten sich zu dem Verletzten hinab, sicherten ihn auf einer sogenannten Schleifkorbtrage und zogen ihn nach oben. Anschließend ging es noch 150 Meter einen Steilhang hinauf, wo er zunächst von einem Notarzt behandelt wurde. Danach ging es weitere 400 Meter querfeldein durch den Wald zum geländegängigen Rettungswagen, der auf einem Feldweg bereitstand.
Das Opfer war nach seinem Sturz in die Tiefe ansprechbar und konnte sich normal artikulieren. Allerdings war der Mann sehr aggressiv. Während seiner Rettung beleidigte der Betrunkene seine Retter – sowohl die Kräfte der Feuerwehr als auch die Rettungssanitäter. Er musste schließlich von Polizisten mit Handschellen gefesselt und später an der Trage mit Kabelbindern fixiert werden. „Es ist sehr traurig, dass es den Leuten, die ihm das Leben retten wollen, mit Aggressivität gedankt wird“, erklärt Tobias Kramer, Pressesprecher der Gemeindefeuerwehr Salzhemmendorf.
Nach der Alarmierung am Donnerstagnachmittag startete auch der Rettungshubschrauber „Christoph Vier“ am Flughafen Langenhagen in Hannover. Sein Ziel: eine Fläche am Waldrand zwischen Bisperode und Haus Harderode. Dort landete der Rettungshelikopter auf einem schmalen Feldweg. Der Verletzte wurde – nachdem er transportfähig war – mit dem geländegängigen Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht, der wenig später in Richtung Minden abhob.
Die beiden Beschuldigten, die das Opfer die Klippen hinuntergestoßen hatten, wurden noch vor Ort von der Polizei vorläufig festgenommen und auf die Dienststelle nach Bad Münder gebracht. Dort wurde den Beschuldigten eine Blutprobe entnommen.
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