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Waldbrandbekämpfung aus der Luft – ein Pilot aus Aerzen zeigt, wie’s geht

Unterwegs mit der fliegenden Löschpolizei des Bundes (mit Video)

WESERBERGLAND. Der Klimawandel – da sind sich die Experten einig – wird die Feuerwehren fordern – einige bereiten sich schon jetzt auf den Tag X vor, auch im Weserbergland. Unsere Zeitung durfte die fliegende Löschpolizei des Bundesinnenministeriums - darunter auch ein Pilot aus Aerzen - begleiten.

veröffentlicht am 15.06.2022 um 09:00 Uhr
aktualisiert am 16.06.2022 um 12:20 Uhr

15. Juni 2022 09:00 Uhr

Im Cockpit der Bundespolizei-Maschine vom Typ Super Puma AS 332 L 1: Kommandant Christian Lehmer aus Aerzen hat alles im Blick. Foto: Leo
Ulrich Behmann und Leonhard Behmann

WESERBERGLAND. Der Klimawandel – da sind sich die Experten einig – wird die Feuerwehren fordern – einige bereiten sich schon jetzt auf den Tag X vor, auch im Weserbergland. Unsere Zeitung durfte die fliegende Löschpolizei des Bundesinnenministeriums - darunter auch ein Pilot aus Aerzen - begleiten.

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Eine Hitzewelle steht bevor. In Wald, Feld und Flur steigt die Feuergefahr von Tag zu Tag. Die Böden sind knochentrocken – vor allem in der Heide, aber auch im Weserbergland. In Hameln-Pyrmont, Schaumburg und Holzminden mussten bereits die ersten Flächenbrände bekämpft werden. In Obernkirchen wurde bereits eine Fachgruppe „Vegetationsbrandbekämpfung“ eingerichtet und Sonderequipment angeschafft. Führungskräfte der Rintelner Ortsfeuerwehren ließen sich jüngst von Spezialisten fortbilden. In Gifhorn stehen ab sofort wieder Frauen und Männer der Bundespolizei bereit, um im Falle eines Falles Feuerwehren aus der Luft zu unterstützen.

Einsatzpilot Christian Lehmer hat im Cockpit des blauen Riesen Platz genommen. Ihm zur Linken sitzt Co-Pilot Nick Opitz. Die beiden Polizeihauptkommissare werden gleich zu einer Mission starten, die nicht alltäglich ist. Der Auftrag: Die Besatzung soll an einem Kiessee bei Wilsche mehrere Male 2000 Liter Wasser aufnehmen und die jeweils zwei Tonnen schwere Außenlast punktgenau über der verdorrten Wiese eines Segelflugplatzes abwerfen. Mehrere Abwürfe sind geplant.

Das Fliegen mit Feuerlöschbehältern ist anspruchsvoll und muss deshalb regelmäßig geübt werden. „Man braucht schon viel Erfahrung, um diese Manöver fliegen zu können. Übung macht bekanntlich den Meister“, sagt der 43 Jahre alte Hubschrauber-Pilot aus Aerzen, als er das linke Triebwerk der bullig wirkenden Maschine anlässt. Haupt- und Heckrotoren fangen an, sich zu drehen. Ein Pfeifen ist zu hören. Der Generator springt an – er liefert den Strom, der die Kreisel- und Navigationsinstrumente, die Bildschirme und Funkgeräte im Cockpit zum Laufen bringt.

3 Bilder
Löschhilfe aus der Luft – innerhalb von zwei bis drei Sekunden fallen 2000 Liter Wasser zu Boden. Foto: ube
Foto: DIALOG

Erst dann schaltet Pilot Lehmer das rechte Triebwerk hinzu. Die beiden je 1819 PS starken Wellenturbinen lassen Haupt- und Heckrotor der Aérospatiale AS 332 L 1 (Stückpreis 24 Millionen Euro) so schnell rotieren, dass die einzelnen Rotorblätter für das menschliche Auge schon bald nicht mehr erkennbar sind. Es riecht nach verbranntem Kerosin. Co-Pilot Opitz ist zuständig für die Fingerarbeit. Er legt über seinem Kopf diverse Kippschalter am Overhead Panel um, drückt auf Knöpfe an der Instrumententafel, die sich rechts neben ihm befindet. Es ist laut im Cockpit.

Lehmer und Opitz verständigen sich über Bordfunk. Letzter Flugcheck vor dem Abheben. Sekunden vor dem Start auf dem Flugplatz der Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf am Standort Gifhorn spricht Einsatzpilot Lehmer über Funk die Flugkontrollstelle an. „Pirol 699 von 629!“ Der Fluglotse im Tower meldet sich, gibt ungefragt Wetterdaten durch. „Wind: Ost, 10 Knoten 0-9-0. Starterlaubnis für den Pirol 629!“ Unweit des Start- und Landeplatzes, der mit einem großen weißen H gekennzeichnet ist, blitzen Blaulichter auf. Die Flughafenfeuerwehr der Bundespolizei steht mit einem Tanklöschfahrzeug in Bereitschaft. Sicher ist sicher.

Lehmer zieht mit der rechten Hand am Steuerstick und mit der linken am Blattverstellhebel. Seine Füße ruhen auf Pedalen, mit denen er den Heckrotor kontrolliert. Langsam, fast majestätisch, steigt der neun Tonnen schwere „Pirol 629“ wie ein Fahrstuhl nach oben. Dann fliegt Lehmer eine Rechtskurve. Er startet gegen den Wind – so, wie er es schon unzählige Male zuvor gemacht hat.

In der geräumigen Kabine fliegen an diesem Sommertag drei weitere Bundespolizisten mit. Es sind Systemoperatoren, die am Wasseraufnahmeort und an der Abwurfstelle den Piloten mit ihren Stimmen fernsteuern. Das ist wichtig, denn Lehmer und Opitz können nicht sehen, was unter ihnen passiert. Sie müssen sich auf die Augen des jeweiligen Operators verlassen. Die großen Klapptüren der Maschine mit dem Kennzeichen D-HEGA wurden für die Feuer-löschübung ausgebaut. Auch Sitzreihen fehlen.

Die Füße auf den Kufen gestellt, sitzen Polizeihauptmeister Marc Augustin und Polizeihauptkommissar Christian Büttner gesichert an Gurten auf dem Boden der Kabine. Die Männer tragen futuristisch anmutende Helme mit Visier, sehen beinahe aus, wie Spezialkräfte der GSG 9. Augustin und Büttner achten peinlich genau darauf, dass sich die zehn dünnen Seile, die mit dem Außenlasthaken des Hubschraubers und mit einem orangeroten Bambi Bucket – so heißt der Löschbehälter – verbunden sind, beim Start nicht verheddern.

Man sieht es ihr nicht an, aber: Die D-HEGA (spricht sich Delta-Hotel, Echo, Golf, Alfa) ist eine besondere Maschine. Mit ihr wird eigentlich Bundeskanzler Olaf Scholz zu Terminen geflogen. Schon Angela Merkel war mit diesem Super Puma unterwegs. Heute wird der VIP-Hubschrauber für einen anderen Spezialauftrag genutzt.

Der Standort Gifhorn gehört zur Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf in Schleswig-Holstein. Erst vor wenigen Wochen wurde das 50-jährige Bestehen gefeiert. Von Gifhorn starten auch Hubschrauber vom Typ EC 135 zu Aufklärungs- und Kontrollflügen. Bahnstrecken werden zu jeder Tages- und Nachtzeit abgeflogen. Als in der Hamelner Nordstadt Züge mit Einkaufswagen und Palisaden kollidierten, fahndeten die Gifhorner an mehreren Tagen mit ihrem „fliegenden Auge“ nach den Tätern.

Die kleinen „Pirole“ sind mit Wärmebildkameras und starken Suchscheinwerfern ausgestattet. Die Bundespolizei stellt aber auch Piloten und Techniker für die orangeroten Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes. „Von Gifhorn aus werden Christoph 4 in Hannover und Christoph 13 in Bielefeld besetzt und betreut“, sagt der Chef des Standorts, Polizeirat Jürgen Errerd.

Mit 70 Knoten (fast 130 km/h) hat sich Super Puma „Pirol 629“ dem Kiessee in Wilsche genähert. Pilot Lehmer hält die Maschine ruhig über dem Wasser. Schwebeflug. Auf dem Teich bilden sich sofort Wellen – der Abwind, den der Vierblatt-Hauptrotor (Durchmesser: 15,6 Meter) erzeugt, ist sehr stark. Ein Mensch könnte sich unter dem Hubschrauber kaum aufrecht halten. Das Wasser ist aufgewühlt. Ein feiner Tröpfchen-Nebel steigt auf. Systemoperator Marc Augustin und sein Kollege, der Flugtechniker Christian Büttner, sitzen nach vorn gebückt auf dem Boden der Kabine und schauen unter den Helikopter. Sie haben den Feuerlöschbehälter im Blick, weisen Einsatzpilot Christian Lehmer über Funk ein. Die Kommandos aus der Kabine kommen über Bordfunk. „Vor, fünf. Tief, zehn. Rechts, eins… Okay, Bambi Bucket ist im Wasser!“

Innerhalb weniger Sekunden füllt sich der Feuerlöschbehälter mit 2000 Litern Wasser. „Ist voll“, meldet Operator Augustin dem Cockpit. Am Super Puma hängt jetzt eine Außenlast von zwei Tonnen. Die Maschine braucht mehr Leistung. Volle Konzentration. Lehmer steuert nach, lässt die Kanzler-Maschine aufsteigen. Kurs Segelflugplatz. Dort ist jetzt kein Flugbetrieb, darf das Löschwasser abgeworfen werden. In der Nähe des Ziels übernimmt Operator Augustin die Koordination. Der 35-Jährige, der in der Nähe von Minden wohnt, hält ein schwarzes Kabel in der rechten Hand. Am oberen Ende befindet sich ein roter Knopf. Als er ihn drückt, öffnet sich der Behälter, fallen innerhalb von zwei bis drei Sekunden 2000 Liter Wasser zu Boden. Abwurf geglückt. Mission erfüllt. An diesem Tag werden noch weitere Wasserabwürfe geprobt. Jede Besatzung kommt dran, denn: Wer nicht ausreichend oft geübt hat, kann nicht bei der Feuerlöschbereitschaft eingesetzt werden.

Am späten Nachmittag ist die Feuerlöschübung beendet. Pilot Christian Lehmer muss noch Papierkram erledigen. Danach setzt er sich ins Auto und fährt heim zu seiner Frau, die aus Hameln stammt. „Meine Eltern wohnen in Aerzen“, erzählt er. Mit dem Weserbergland fühlt er sich verbunden. In Hameln hat er Abitur gemacht, in Aerzen ist er aufgewachsen. „Eine wunderschöne Landschaft – auch von oben“, schwärmt der Bundespolizist und lächelt. „Ich bin gern dort.“

In ein paar Tagen wird Pilot Lehmer den Hubschrauber-Typ wechseln. Dann hat er Dienst beim „Christoph 4“. Von der Medizinischen Hochschule aus wird der Hauptkommissar aus Aerzen Notarztteams an Unfallorten absetzen. „Fliegen bei der Bundespolizei – das ist ein abwechslungsreicher Job“, sagt der Pilot. In den vergangenen Jahren war er mehrere Male in Brandenburg und in Sachsen bei der Waldbrandbekämpfung im Löscheinsatz.

Und während der jüngsten Hochwasser-Katastrophe hat der 43-Jährige in Bliesheim und in Blessem Rettungseinsätze geflogen. „Wir konnten dort mit der Winde zwölf von den Fluten eingeschlossene Menschen retten. Das jüngste Hochwasser-Opfer war 19, das älteste 92 Jahre alt.“ Menschen helfen zu können, das mache ihn zu einem glücklichen Menschen, sagt der Pilot.



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