Hameln. Tumultartige Szenen haben sich am Dienstagmittag gegen 12 Uhr vor der Stadtgalerie am Pferdemarkt abgespielt – mehrere Menschen wurden verletzt, als ein in Hameln lebender Mann (32) aus Aserbaidschan „durchdrehte“ und laut Polizei „wie von Sinnen“ Menschen angriff.
Er schlug, trat, würgte sie und warf mit einem Fahrrad nach ihnen. Die Opfer sind fast ausnahmslos Frauen und Männer, die türkische Wurzeln haben, und in Hameln wohnen. Das Motiv des Täters war bei Redaktionsschluss noch unbekannt. Polizisten gelang es, den Angreifer zu überwältigen und ihn zu fesseln. Er wurde in Gewahrsam genommen.
Angefangen hatte alles in der Stadtgalerie. Drei in Istanbul geborene Frauen und ein Mädchen (12) schlenderten an den Läden vorbei, als der Mann eine 42-Jährige aus der Gruppe ansprach, sie bedrängte und den Frauen nach draußen folgte. Der Täter soll türkisch und russisch gesprochen haben und Beleidigungen ausgestoßen haben.
Vor dem Eingang habe sich der Mann den Frauen in den Weg gestellt. Als eine Freundin (39) der 42-Jährigen sagte: „Gehen Sie bitte zur Seite. Was soll denn das?“, erhielt sie eine Ohrfeige. Als ihr die anderen Frauen zur Hilfe eilten, fing der 32-Jährige an, Mutter, Kind und Freundinnen zu schlagen und zu treten. Das Mädchen bekam einen Tritt in den Rücken – ein Glück, dass die Schülerin einen Rucksack trug. Ein 52 Jahre alter türkischer Staatsbürger aus Hameln zeigte Zivilcourage und ging dazwischen. Der Helfer sei geschlagen, getreten und gewürgt worden, sagte ein Ermittler. Die Ehefrau (46) des Angegriffenen wollte helfen. Auch sie wurde geschlagen. Sie hatte danach eine geschwollene Wange. Eine Deutsche (65) aus Hameln geriet zufällig in die Auseinandersetzung. Der Gewalttäter schubste sie zu Boden und trat sie. Er habe auch ein Fahrrad in Richtung einer Personengruppe geworfen, hieß es.
Als Polizisten eintrafen und den Täter zu Boden brachten, kam plötzlich der 52-Jährige angelaufen und trat dem Schläger gegen die Rippen. Hamelner Bürger hätten sich gegen den Täter solidarisiert und lautstark ihre Meinung zum Geschehen kundgetan, sagte ein Kommissar.
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