GRUPENHAGEN. Sirenenalarm in der Nacht – am Samstag um 2.21 Uhr sind die ehrenamtlichen Löschkräfte der Feuerwehren Grupenhagen, Egge und Aerzen sowie Notfallsanitäter des Roten Kreuzes nach Grupenhagen zur Bösingfelder Straße gerufen worden
.In einem Mehrfamilienhaus piepten zu diesem Zeitpunkt Rauchmelder in einer Wohnung und im Treppenhaus, roch es nach Feuer. Zwei Frauen und ein Mann brachten sich in Sicherheit. Der Mieter der Erdgeschosswohnung war jedoch nicht unter den Hausbewohnern, die ins Freie geeilt waren.
Noch vor Eintreffen des ersten Feuerwehr-Einsatzfahrzeugs erkundeten Gemeindebrandmeister Friedhelm Senke und Ortsbrandmeister Mathias Bartsch die Lage. „Wir haben die Tür geöffnet“, erzählt Senke. „Die Wohnung war stark verqualmt. Im Schlafzimmer haben wir den 30-Jährigen gefunden. Er hat im Bett gelegen und tief und fest geschlafen“, erzählt Senke. Die beiden Feuerwehrleute brachten den Mann, begleiteten in nach draußen. „Er hat echt Glück gehabt“, sagt der Gemeindebrandmeister, denn: „Die Schlafzimmertür war geschlossen. Er war den giftigen Brandgasen so gut wie gar nicht ausgesetzt.“
Ein Trupp, der sich mit schwerem Atemschutz ausgerüstet hatte, suchte nach der Ursache des Rauches. In der Küche wurden die Freiwilligen fündig. „Der Backofen war angestellt worden. Darin sind Fischstäbchen verkohlt.“ Der Mieter habe sich den Fisch zubereiten wollen. Er sei dann zurück ins Schlafzimmer gegangen und habe Fernsehen geschaut. „Dabei ist er dann eingeschlafen.“
Mit einem Hochleistungslüfter erzeugten Feuerwehrleute einen Überdruck im Haus. Dadurch seien die Brandgase nach draußen gedrückt worden, sagte Senke. 38 Frauen und Männer waren zu nachtschlafender Zeit mit vier Löschfahrzeugen ausgerückt.
Bereits am Freitagmittag um 12.16 Uhr waren die Feuerwehren Wallensen, Ockensen, Thüste, Levedagsen, das Tanklöschfahrzeug aus Oldendorf und die Drehleiter aus Hameln zu einem vermeintlichen Wohnungsbrand nach Wallensen geschickt worden. In einem Haus an der Straße „Niedertor“ piete ein Rauchmelder, quoll Rauch aus dem Fenster einer Wohnung.
Schon zwei Minuten später waren die ersten Freiwilligen aus Wallensen zur Stelle. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch Personen in der verqualmten Wohnung befanden, rüsteten sich zwei Trupps mit Atemschutzgeräten aus und durchsuchten die Zimmer. Glücklicherweise sei niemand daheim gewesen, hieß es. Der Brandherd konnte mithilfe einer Wärmebildkamera lokalisiert werden. Vermutlich durch einen Kurzschluss hatte ein Toaster enorme Hitze entwickelt. Folge: Kunststoffteile schmolzen, giftige Dämpfe stiegen auf.
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