Salzhemmendorf. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Brandstifter von Salzhemmendorf wird am 10. Februar um 9 Uhr im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Hannover eröffnet. Dennis L. (31) aus Lauenstein, Sascha D. (25) aus Salzhemmendorf und Saskia B. (24) aus Springe müssen sich „wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter schwerer Brandstiftung“ verantworten. Das Gericht hat vier Hauptverhandlungstage angesetzt.
Die drei Angeklagten werden von vier Rechtsanwälten verteidigt. Am 26. Februar könnten bereits die Urteile gesprochen werden. Die Kammer rechnet mit einem großen Besucherandrang und geht von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen aus. Die drei Freunde sitzen seit mehr als vier Monaten in Untersuchungshaft und haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden, an dem Brandanschlag auf ein von Asylsuchenden und Deutschen bewohntes Haus in Salzhemmendorf beteiligt gewesen zu sein. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass das Motiv der Tat die „fremdenfeindliche Gesinnung“ der Verdächtigen war. Dennis L. und Sascha D. sollen den Molotow-Cocktail hergestellt, Saskia B. das Fluchtfahrzeug gesteuert haben. Den Tatplan sollen sie gemeinsam gefasst haben. Der Raum, auf den der Anschlag verübt worden ist, sei von außen als Kinderzimmer erkennbar gewesen, teilte Gerichtssprecher Dr. Stephan Loheit am Donnerstag mit. Durch den Brandsatz „ist der PVC-Bodenbelag in einem Umkreis von etwa 50 Zentimetern verschmort, und es ist zu einer starken Rauchentwicklung gekommen“, beschreibt Richter Dr. Loheit die Folgen der Tat.
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