Von Jan Petermann, Peer Körner und Frank Neitz
Bei einem Streit auf offener Straße soll ein 52-Jähriger am Donnerstag in Göttingen eine Bekannte getötet haben. Zeugen, die dem 44 Jahre alten Opfer helfen wollten, wurden ebenfalls attackiert – eine 57-Jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Bei der Fahndung kam es am Freitag zu einer dramatischen Situation im Regionalexpress „Metronom“ auf dem Weg nach Hannover. Das Zugpersonal glaubte, den Verdächtigen erkannt zu haben, schloss ihn im Waggon ein und verständigte die Polizei. Beim Halt im Bahnhof Elze schlug der Mann mit Nothammer die Scheibe ein und sprang aus dem Fenster. Die Polizei startete eine umfangreiche Suchaktion. Auch eine Drohne, ein Hubschrauber und Spürhunde waren im Einsatz. Einsatzkräfte aus der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden unterstützten ihre Kollegen.
Wegen der durch die Suche verursachten Sperrung der Strecke kam es im Bahnverkehr zu großen Verzögerungen. Auch die Verbindung von Hildesheim nach Hameln und Löhne war davon betroffen. In Göttingen hielten die Züge am Vormittag wegen des Polizeieinsatzes nicht. Auch im dortigen Stadtgebiet wurde weiter gesucht.
Laut „Bild“-Zeitung hatte der Mann das Opfer zunächst niedergestochen, dann mit einem Feuerlöscher auf die Frau eingeschlagen, sie mit Benzin übergossen und angezündet; die Polizei wollte zu diesen Details zunächst nichts Näheres sagen. Den Beamten zufolge floh der Mann nach der Bluttat auf einem Fahrrad mit Packtaschen. Die Polizei suchte zeitweise in Göttingen mit zwei Hubschraubern nach ihm. Der Bereich rund um den Tatort im Stadtteil Grone wurde weiträumig abgesperrt. Die Deutsche Bahn sperrte bereits am Donnerstag vorsorglich den Göttinger Bahnhof und die Strecke zwischen Hannover und Kassel, mehrere Züge im Fernverkehr wurden umgeleitet.
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