Unter den gegebenen Umständen handelte der 18-jährige Fahrer des landwirtschaftlichen Gespanns sehr weitsichtig. Unmittelbar nachdem sich der Verschluss gelöste hatte und sich die Gülle aus dem voll beladenen 15 000-Liter-Tank auf die Straße ergoss, gab er Vollgas, um so schnell wie irgend möglich den zu düngenden Acker zu erreichen. So „verlor“ er lediglich etwa ein Drittel seiner Ladung. Der Hauptteil konnte somit noch auf den Acker gebracht und seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden.
Nicht gänzlich zu verhindern war, dass Teile der Gülle über die Oberflächenkanalisation bis in den Spüligbach floss. Die daraufhin alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehren Dohnsen und Halle unterstützen die Absperrmaßnahmen am Bach und begannen mit der Reinigung der rund 500 Meter langen Verschmutzung. Zunächst wurden die Fahrbahnen mit Besen und Schaufel vom gröbsten Schmutz gereinigt. Hier zeigte sich auch die Hilfsbereitschaft der Dohnser Einwohner. Mehrere Landwirte stellten ihre Maschinen zur Verfügung, um die Reinigungsmaßnahmen zu unterstützen. So stand an den beiden Sperrstufen am Spüligbach je ein Schlepper mit Güllefass, um das dort ankommendestinkende Wasser aufzunehmen.
Neben Udo Krause vom Ordnungsamt der Samtgemeinde Bodenwerder waren auch zwei Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Holzminden vor Ort. Sie sprachen mit den Beteiligten alle erforderlichen Maßnahmen und Reinigungsarbeiten ab. So mussten sowohl die Fahrbahnen der „Dohnser Straße“ sowie der „Meintweg“ mit Wasser gereinigt und anschließend das gesamte Regenwasser-Kanalnetz in dem betroffenen Bereich sowie ein Teil des Spüligbaches mit reichlich Wasser gespült werden.
Beamte der Polizeistation Bodenwerder waren ebenfalls an der Einsatzstelle. Sie nahmen ihre Ermittlungen zum genauen Hergang des Schadensfalles auf. Gut 20 Einsatzkräfte der Feuerwehren unter der Leitung des Dohnser Ortsbrandmeister Nils Höwel waren bis in die Mittagstunden im Einsatz.
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