LÜGDE. Nach einem Blitzeinschlag in ein Einfamilienhaus an der Angermünder Straße in Lügde haben Feuerwehrleute mehrere Küken gerettet – sie hätten sich im leicht verrauchten Keller in einer Aufzuchteinrichtung befunden, sagte der stellvertretende Wehrführer Mike Paskarbeit.
Die Tiere seien bei einem Nachbarn untergebracht worden. Der Knall war extrem laut. Ein 17-Jähriger hatte sich zum Zeitpunkt des Vorfalls allein in dem Haus aufgehalten. Er habe sich „sehr erschrocken“ und einen Schock erlitten, sagte Dr. Laura Merks, Sprecherin der Polizei Lippe. Der junge Bewohner wurde in einem Rettungswagen von zwei Notfallsanitätern betreut. Er habe zum Glück nicht ins Krankenhaus gebracht werden müssen.
Steck- und Verteilerdosen, aber auch Lampen, wurden aus Wänden und Decken gesprengt
Der Blitz war am frühen Donnerstagabend um 18.18 Uhr während eines kurzen – aber heftigen – Gewitters in das Wohnhaus eingeschlagen. Er löste im Dachstuhl ein Feuer aus. Durch die gewaltige elektrische Energie, die dabei freigesetzt wurde, flogen Dachziegel viele Meter weit durch die Luft. Zahlreiche Steck- und Verteilerdosen, aber auch Lampen, seien durch den Einschlag aus den Wänden und Decken des Gebäudes gesprengt worden, teilte die Feuerwehr Lügde mit. Die Höhe des Schadens, den der Blitzeinschlag angerichtet hat, dürfte hoch sein. Er konnte bislang aber noch nicht beziffert werden.
Neben einer Drehleiter kam auch ein Hightech-Löschgerät zum Einsatz
Den Freiwilligen der Feuerwehr-Einheit Lügde war es gelungen, den Dachstuhlbrand rasch zu löschen. Dabei kam neben einer Drehleiter auch ein Hightech-Löschgerät zum Einsatz. Die Trupps bekämpften das Feuer von außen und von innen. Vom Korb der Drehleiter aus seien die Flammen mit Wasser aus einem Strahlrohr und im Dachstuhl mit Hipress bekämpft worden, hieß es. Bei „Hipress“ handelt es sich um einen Hochdrucklöscher. Mit dem Speziallöschers kann flüssiger Schwerschaum versprüht werden. „Durch den gezielten und sparsamen Einsatz von Löschwasser konnten Folgeschäden vermieden werden“, sagte Paskarbeit.
Erhebliche Spannungsschäden – Kontrolle mit Wärmebildkamera
Aufgrund der erheblichen Spannungsschäden sei das gesamte Gebäudeinnere mithilfe einer Wärmebildkamera kontrolliert worden, hieß es. Feuerwehrleute brachten einen Hochleistungslüfter in Stellung und erzeugten damit Überdruck. Auf diese Weise wurden giftige Brandgase aus dem Haus gedrückt.
Der Notdienst-Trupp eines Energieversorgers trennte das Gebäude vorsorglich vom Stromnetz und kontrollierte die Unterverteilung. Da es durch den Blitzeinschlag auch in den umliegenden Gebäuden zu einer Überspannung gekommen sein kann, wurden die Nachbarn darauf hingewiesen, dass es angeraten wäre, die Elektroinstallation in ihren Häusern von einem Fachbetrieb überprüfen zu lassen.
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