Rohrsen. Im Keller eines Sechs-Parteien-Hauses an der Straße Rohrser Warte (Nähe „Kuckuck“) ist am Freitagabend ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rettete einen Bewohner, der von den Flammen eingeschlossen worden war. Das Haus ist nach dem Brand zunächst nicht bewohnbar.
Giftige Rauchgase waberten in das Treppenhaus, füllten es mit Qualm. Ein Bewohner konnte sich nicht mehr rechtzeitig ins Freie retten – ihm war der Fluchtweg versperrt. Der Mittfünfziger flüchtete auf den Balkon seiner Wohnung in der ersten Etage. Die Feuerwehrmänner Bernhard Mandla und Klaus Waltemathe rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus, gingen zu dem Mann und setzten ihm eine Fluchthaube auf. Danach führten sie ihn durch den Qualm nach draußen. Zunächst kümmerten sich Rettungsassistenten der Feuerwehr um das Opfer; ein Team des Roten Kreuzes brachte es wenig später ins Krankenhaus. Das Haus sei derzeit nicht bewohnbar, sagte der stellvertretende Stadtbrandmeister Markus Weber, der den Einsatz leitete. Gegen 22.30 Uhr wurde die DRK-Bereitschaft Hameln alarmiert. Die Ehrenamtlichen erhielten den Auftrag, im DRK-Depot „Am Damm“ eine Notunterkunft für neun Personen einzurichten und vorübergehend zu betreiben.
Bei Redaktionsschluss dauerten die Löscharbeiten noch an; es war unbekannt, warum es gebrannt hat. Ermittler der Tatort-Gruppe beschlagnahmten den Brandort für weitere Untersuchungen. Die Feuerwehr war um 20.42 Uhr alarmiert worden. Mehrere Löschzüge aus Hameln und Rohrsen fuhren zu dem Haus. Zu diesem Zeitpunkt loderten in dem Kellerraum meterhohe Flammen. Durch die extreme Hitze – Experten gehen von etwa 800 Grad Celsius aus – löste sich Putz von den Wänden. Lötzinn schmolz, aus einem Rohr, das vermutlich zur Heizungsanlage gehört, traten größere Mengen Wasser aus. „Als die ersten Kräfte eintrafen, hatten fast alle Bewohner das Haus verlassen“, erzählt Ortsbrandmeister Emil Burose. „Die Mieter haben uns sofort auf den Eingeschlossenen hingewiesen“, sagte Hauptbrandmeister Andreas Kracht. Über dem Gebäude stand eine große Rauchsäule. Das Feuer habe man sogar in Afferde riechen können, berichtet ein Autofahrer, der auf der Bundesstraße 1 unterwegs war.
Bereits gegen 19.10 Uhr war die Hamelner Feuerwehr zu einem Brand am Hastenbecker Weg gerufen worden. Auf dem Gelände eines Möbelhauses brannte Sperrmüll in einem 40 Kubikmeter großen Stahlcontainer. Auch in diesem Fall ist die Brandursache noch unbekannt, ermittelt die Polizei.
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