Die beiden Täter hatten in dem Haus auf eine Bankangestellte gewartet. Als die Frau die Filiale kurz nach 8 Uhr betrat, wurde sie von den Verbrechern mit einer Schusswaffe bedroht, zur Herausgabe einer fünfstellige Summe gezwungen und mit Kabelbindern gefesselt (wir berichteten). Die 51-Jährige war erst eine Stunde später von einem Kollegen gefunden worden. Die Kassiererin stehe immer noch unter dem Eindruck des Geschehens. Sie sei nicht arbeitsfähig und werde von der Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ betreut, sagte Hauptkommissar Jörn Schedlitzki am Mittwoch. Die Ermittler der Sonderkommission „Burg“ gehen davon aus, dass die Räuber die Alu-Leiter des Herstellers Euroline zum Tatort gebracht haben. Nachbarn wurden bereits befragt. Niemand in Ottenstein vermisst eine solche Leiter. Schedlitzki sagte, die Täter hätten die Leiter offenbar mitgebracht. Ein Teil (ein jedes ist 5,20 Meter lang) wurde an einem kleinen Abhang versteckt, das andere dazu benutzt, durch ein Fenster in der ersten Etage zu steigen. Die Männer zogen die Sprossenleiter anschließend in das Gebäude und warteten auf die Bankkauffrau. Die Täter ließen die Leiterteile am Tatort zurück. Die Polizei hofft, dass jemand weiß, wem die 10,40 Meter lange Leiter gehört. Sie wurde in den Jahren 1999 oder 2000 bei der Firma Leitern-Kesting/Lemgo gekauft. Auffällig sind bräunliche Farb- beziehungsweise Lasurreste an den Holmen, die von Streicharbeiten des Eigentümers stammen könnten. Die Sonderkommission sucht auch Zeugen, die ein Fahrzeug gesehen haben, mit dem eine auffallend lange Leiter nach Ottenstein gefahren wurde.
Hinweise nehmen die Polizeidienststellen in Hameln (05151/933-222) und in Bodenwerder (05533/974950) entgegen.
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