GROHNDE. Ein Sattelzug ist am Dienstagnachmittag auf der Bundesstraße 83 bei Grohnde außer Kontrolle geraten. Der 40-Tonner schleuderte zunächst über die Gegenfahrbahn und durchbrach dann eine Leitplanke. Der Unfall ereignete sich gegen 15 Uhr in Höhe des Kernkraftwerks. Der Havarist blieb an einer steilen Böschung stehen. Er hatte Schräglage und drohte umzustürzen.
Feuerwehrleute aus Kleinenberg kamen zufällig auf den Unfall zu - sie erkundeten die Lage und sicherten die Unglücksstelle gemeinsam mit der Polizei ab. Die Feuerwehren Kirchohsen und Grohnde rückten wenig später mit mehreren Fahrzeugen und schwerem Gerät an. Die Einsatzleitung übernahm der stellvertretende Kreisbrandmeister Kay Leinemann. Mit drei Seilwinden wurde der Lastwagen bis zum Eintreffen eines Bergungsschleppers auf Position gehalten. Der 29 Jahre alte Brummi-Fahrer aus Hameln sagte, während der Fahrt sei ein Reifen geplatzt. Der Mann blieb zum Glück unverletzt. Feuerwehrleute setzten Hightech ein, um die verbogene Leitplanke, die sich in die Zugmaschine gedrückt hatte, zu entfernen. Mit einem Plasmaschneider wurde ein heißer Lichtbogen erzeugt. Plasma ist ein elektrisch leitfähiges Gas mit einer Temperatur von etwa 30000 Grad Celsius. Durch die hohe Energiedichte des Lichtbogens schmilzt das Metall. Es wird durch einen Gasstrahl weggeblasen, wodurch eine Schnittfuge entsteht. Bevor die Bergung beginnen konnte, mussten Feuerwehrleute noch einen Baum fällen. Mit einem Bergungsschlepper und drei Feuerwehrfahrzeugen wurde der Havarist langsam zurück auf die Straße gezogen.
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