Seit acht Monaten steht Edgar K. vor dem Paderborner Landgericht. Er soll der Kopf eines umfangreichen Betrugssystems gewesen sein, in dem etliche Anleger Geld verloren haben. In dem Prozess ist die 8. Große Strafkammer mittlerweile mittendrin in der Befragung Geschädigter aus ganz Ostwestfalen-Lippe – und diese erzählen im Prinzip alle die gleiche Geschichte, nämlich die von einer angeblich sicheren Anlage.

Ein Haus brennt ab, eine Frau stirbt. Ein tragisches Ereignis. Vielleicht aber auch ein Mord, begangen vom Sohn der Seniorin. Der 56-Jährige ist dessen angeklagt vor dem Detmolder Landgericht. Ein Fall, der zerrüttete Verhältnisse offenbart, persönliche wie familiäre. Und der auch nach mehreren Verhandlungstagen rätselhaft bleibt.

Geständnisse haben für Gerichte einen hohen Wert: Sie zeigen, dass ein Angeklagter bereit ist, Verantwortung für eine Straftat zu übernehmen, und sie sparen eine Menge Arbeit, wenn die Beweisaufnahme umfangreich werden könnte.

Diese Konstellation ist bei sexuellen Missbrauchstaten leider so etwas wie eine Konstante: Kinder werden Opfer einer Person, zu denen sie ein enges, vertrauensvolles Verhältnis haben. In dem Fall, den das Landgericht Detmold jetzt verhandelt hat, saß der Onkel zweier Mädchen aus Barntrup auf der Anklagebank: Er soll beide missbraucht haben – und gab dies auch zu.

Das war kein kleines Drogengeschäft: 22 Kilogramm Marihuana soll ein Horn-Bad Meinberger innerhalb von drei Monaten umgesetzt haben. Jetzt steht er vor dem Landgericht Detmold, aber es sieht nach einem nicht so ganz einfachen Verfahren aus – wenn es denn einmal richtig beginnt.

Der Vorwurf wiegt schwer: Ein Detmolder soll versucht haben, seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus anzuzünden. Die Art und Weise mutet skurril an. Jetzt muss sich der Mann vor Gericht verantworten.

Der Prozess gegen den Syrer, der im Februar als sogenannter Kasernen-Eindringling in Höxter Schlagzeilen machte, hat seine Startschwierigkeiten. Der 24-Jährige hatte sich zum militärischen Sicherheitsbereich der General-Weber-Kaserne ohne Probleme Zutritt verschaffen können, als er mit seinem Auto am Schlagbaum einfach durchgelassen wurde. Jetzt steht er in Paderborn vor Gericht.

Wer Nachbarn hat, hat manchmal Streit. Eine alte Weisheit, deren Wahrheitsgehalt sich auch anhand der Beschäftigung der Gerichte immer wieder bestätigt. Vor dem Landgericht Detmold wird aktuell ein besonders heftiger Streitfall verhandelt.

Kasernen sind als militärische Sicherheitsbereiche besonders geschützt, dennoch ist es einem 24 Jahre alten Mann im Februar gelungen, mit einem Auto in die Höxteraner Bundeswehrkaserne zu gelangen.

Manchmal sieht es nach mehr aus, als es ist – oder man beweisen kann. Eine Bande von Katalysator-Dieben sollte in Lippe 2020 ihr Unwesen getrieben haben, vier Männer standen dafür vor dem Landgericht. Nun ist auch das Urteil gegen den letzten von ihnen ergangen.

Meins ist meins – eine Haltung, die gerne mal zu Streitigkeiten führt. Mit so einem Fall hatte es das Landgericht Detmold zu tun: Drei Senioren weigerten sich zu akzeptieren, dass ihrer Einrichtung, die Nutzungszeiten des Schwimmbades eingeschränkt werden sollten.

Vier Männer sollen für eine ganze Serie von Katalysator-Diebstählen aus Pkw verantwortlich sein, die sich Mitte bis Ende 2020 in Lippe ereignet hat. Sie stehen in Detmold vor dem Landgericht. Einer der Angeklagten ist geständig, die Verteidiger der anderen versuchen, ihre Mandanten aus der Sache herauszuwinden. Bei zweien klappt das.

Ein Autofahrer hat seine Vorlieben, was Marken angeht. Ein Autodieb auch, sogar dann, wenn es nur um Teile davon geht. Vier Männer, die derzeit in Detmold vor Gericht stehen, hatten wohl ein Herz für die Marke Opel – oder genauer gesagt, für dessen Katalysatoren.

Wer sagt die Wahrheit? Diese Frage treibt ein Gericht immer um, vor allem dann, wenn nur zwei Personen sie kennen: ein Angeklagter und ein mutmaßliches Opfer. Wenn Dinge zur Sprache kommen, die eine mögliche Wahrheit in einem anderen Licht erscheinen lassen, dann kann das in einem Prozess schon einmal zu Spannungen führen. Und dann kann es laut werden – wie am sechsten Prozesstag gegen einen jungen Vlothoer, der seine Freundin vergewaltigt haben soll.

Gier frisst Hirn, sagt man gerne, wenn jemand mit einer windigen Anlage sein Geld verloren hat, deren versprochene Rendite besonders attraktiv war. Nicht immer muss es die Gier sein – es reicht auch ausgenutztes Vertrauen. Im Prozess gegen den Paderborner Finanzdienstleister Edgar K., mit dessen spektakulärer Pleite fast drei Millionen Euro Kundengelder verschwunden sein sollen, haben jetzt vor dem Landgericht Paderborn die ersten Geschädigten als Zeugen ausgesagt.

Mit Geld kann man vieles bezahlen, Drogen genauso wie Baumaterial und Handwerker. Und während die Staatsanwaltschaft einen 39-jährigen Löhner als Drahtzieher hinter einem schwunghaften Handel mit illegalen Betäubungsmitteln im Weserraum vermutet, will dieser nur versucht haben, seine Existenz zu sichern – mit der Sanierung eines alten Anwesens.

Dass Angeklagte nicht zum Prozesstermin erscheinen, ist für die Justiz ein alltägliches Phänomen. Dass sie nicht erscheinen können, weil sie tot sind, dürfte eher selten vorkommen. So könnte es sich auch im Falle eines Horn-Bad Meinbergers verhalten, der sich vor zwei Wochen vor dem Landgericht Detmold wegen Betruges verantworten sollte: Er wurde jetzt tot in seiner Wohnung gefunden – und könnte damals bereits verstorben gewesen sein.

Am 12. Mai vergangenen Jahres wird eine junge Frau aus Heinsen tot in ihrer Wohnung im lippischen Lage gefunden – erdrosselt. Am Tag darauf wird ihr Ex-Freund aus Detmold unter dringendem Tatverdacht verhaftet. Mehr als ein Jahr später fällt das Detmolder Schwurgericht sein Urteil gegen den 27-Jährigen: Dreizehneinhalb Jahre Haft wegen Totschlags – das ist nicht allzu weit entfernt von der Höchststrafe für ein solches Tötungsdelikt.

Es ist wie so oft in Vergewaltigungsprozessen: Was an den Vorwürfen dran ist, wissen nur das Opfer und der Täter. Und deshalb muss man bei beiden immer von „mutmaßlich“ sprechen – die Wahrheit hat das Gericht herauszufinden. Auch in dem Prozess gegen einen Studenten aus Vlotho ist es für das Gericht schwierig, Mosaiksteinchen zu finden und sie ins Bild zu fügen.

Zweieinhalb Jahre lang hat das Folterpaar von Höxter, Angelika und Wilfried W., das Landgericht Paderborn beschäftigt. Fast fünf Jahre nach dem Urteilsspruch kommt die Sache dort erneut aufs Programm: Es geht um die nachträgliche Sicherungsverwahrung für Wilfried W.