Hameln (bha). Der Name klingt exotisch, nach Urlaub und Fernreise: Louro Gamela. Doch in Hameln sorgt er unter Umweltschützern eher für schlechte Laune. Weil das Holz für die Bänke an der Hochzeitshausterrasse nicht Eiche, Fichte oder Robinie ist, kritisiert der kommissarische Klimaschutzsprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Hameln-Pyrmont, Thomas Hülsen, die Stadt auf der Internetseite des BUND.
„Schon mit der Wahl des Straßenbelages aus chinesischem Granit votierten Planer, Hamelner Stadtrat und Verwaltung für die Steinigung der Menschenrechte und votierten damit auch für Kinderarbeit in asiatischen Steinbrüchen“, behauptet er. Mit der Möblierung auf der Hochzeitshausterrasse setzten sie stringent auf Ignoranz, fährt Hülsen fort. „Tropische Primärwaldriesen“ haben ihr Leben geben müssen; hier sei Yellow Balau“ verwendet worden – was zwar nicht stimmt, aber an der Kernaussage nichts ändert: Tropenholz statt heimischer Hölzer zu verwenden, ist aus Sicht des heimischen BUND nicht im Sinne seines Nachhaltigkeitsgedankens.
Produziert wurden die Bänke in Gerolstein von den Westeifel Werken. Dort wird ausschließlich mit Holz gearbeitet, das über ein FSC-Zertifikat verfügt. FSC (Forest Stewardship Council) ist eine Organisation zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Dass in Gerolstein neben anderen Holzarten auf Louro Gamela gesetzt wird, hängt laut Lia Wülferath, Sprecherin der Westeifel Werke, vor allem mit dessen Haltbarkeit zusammen. Sie seien länger haltbar als heimische Hölzer, auch unbehandelt, und könnten „nach 30, 40 Jahren“ problemlos entsorgt werden.
Thomas Wahmes, Sprecher der Stadt Hameln, erklärt auf Anfrage. Der Stadt sei wichtig, dass das Holz aus Plantagen stamme und dafür kein Regenwald gerodet worden sei.
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